Naturerlebnisse entlang dreier deutscher Flussradwege: der Elberadweg, Emsradweg und Neckarradweg
Der abwechslungsreiche Elberadweg (1270 km)
Die Elbe beginnt und endet in einem Nationalpark: sie entspringt in Tschechien im Naturpark Riesengebirge und mündet in die Nordsee, den Nationalpark Wattenmeer. Unterwegs durchströmt sie die mächtige Felsenwelt des Nationalparks Böhmisch-Sächsische Schweiz, passiert steile Weinberge, verträumte Dörfer, und stolze Schlösser.
Dabei gehört die Elbe zu den wenigen verbliebenen naturbelassenen Flüssen in Europa. Zu den geschützten Flussabschnitten zählt beispielsweise das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Diese einzigartige Naturlandschaft mit Ufersäumen und natürlichen Überflutungsbereichen wird umrahmt von den größten zusammenhängenden Auenwäldern Mitteleuropas. Der Elbe-Biber ist hier ebenso zuhause wie der Fischotter oder selten gewordene Pflanzenarten.
Andere Tiere, die man entlang der Elbe entdecken kann, sind der Weißstorch, der Graureiher, Brachvögel und Kiebitze und im Winter Zugvögel wie Saat- und Blässgänse, Sing- und Zwergschwänen.
Manchmal wird die Natur von Menschenhand gebändigt. Ein berühmtes Beispiel ist das UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz. Es entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach englischem Vorbild und verzaubert noch heute mit seinen wunderschönen Gärten und Parkanlagen.
Weiter im Norden blühen im Frühjahr Millionen von Apfel, Kirsch- und Zwetschgenbäumen im größten Obstanbaugebiet Deutschlands, dem Alten Land. Auf den Deichen trifft man auf Schafherden. Kurz vor der Mündung in die Nordsee kommt maritimes Feeling auf und kann man an den Stränden im Fluss baden.
www.fietsen-elbe.nl/ontdekken/natur-am-elberadweg/
Der Emsradweg: radeln entlang des kürzeste deutschen Flusses (375 km)
Die Ems hat viele Besonderheiten: Sie ist Deutschlands kürzester Strom, sie ist ein reiner Tieflandfluss und fließt komplett durch sandigen Untergrund. Wie ein blaues Band verbindet die Ems dabei fünf abwechslungsreiche Urlaubsregionen.
Die Route beginnt direkt an den Emsquellen im Naturschutzgebiet Moosheide zwischen Hövelhof und Schloß Holte-Stukenbrock. Von der Wald- und Heidelandschaft der Senne führt der EmsRadweg zunächst durch das Paderborner und Gütersloher Land am Fuße des Teutoburger Waldes.
Man radelt durch das Naturschutzgebiet Steinhorster Becken, ein mit 82ha bedeutendes Brut- und Rastgebiet für seltene Watt- und Wasservögel. Kurz darauf führt die Route durch wunderschöne Landesgartenschauparks und im Naturschutzgebiet Boomberge finden sich die ersten sandigen Emsdünen. Nach den Emsauen und den Parklandschaften des Münsterlandes mit seinen märchenhaften Wasserschlössern, erreicht der Radfahrer die grüne Weite des Emslandes. Inzwischen ist aus dem Bach ein ansehnlicher Fluss geworden, auf dem ab Rheine Schiffe verkehren. Maritim wird es dann in Ostfriesland, wo man entlang des Deiches radelt und die Ems mit einer Fähre überquert bevor diese bei Emden in den Dollart und die Nordsee mündet.
Rund ¾ des Flusslaufs der Ems führt durch europäische Schutzzonen. Oftmals bleibt das Ufer der Tier- und Pflanzenwelt vorbehalten und der Radler erhält nur über Stege und Aussichtstürme Einblicke. Mit dem Projekt „Ein grüner Stern für den EmsRaweg“ wurden viele Natursehenswürdigkeiten aufgearbeitet. Radwanderer können sich auf der Website und mittels App über Flora und Fauna informieren.
www.emsradweg.de/sehenswuerdigkeiten.html
www.gruener-stern-emsradweg.de
Naturerlebnis am Neckartal-Radweg (367 km)
Im Moorgebiet Schwenninger Moos entspringt der Neckar.
An den Ausläufern des Schwarzwaldes ist der Neckar noch ein stilles Bächlein umgeben durch schmale, fast Canyonartige Täler, blühende Felder und Wiesen. Durch die Baar – einer Hochebene zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb – fließt der Neckar bis ins geschichtsträchtige Rottweil. Der weitgehend naturbelassene Flusslauf des Neckars zwischen Rottweil, Sulz und Horb ist Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Nach Horb tauchen die Fachwerkstädte Rottenburg und Tübingen auf.
Im Bereich des mittleren Neckars verwandelt sich das Neckartal von einem naturbelassenen Flusstal in eines der wichtigsten Ballungs- und Industriezentren Europas. Doch schon in den nördlichen Stadtgebieten Stuttgarts zeigt sich das Neckartal als Radlerparadies zwischen Fluss und Weinbergen. Die Strecke führt durch das Neckarbiotop Zugwiesen nach Ludwigsburg mit seinem imposanten Schloss mit Parklandschaft und in die Schiller-Stadt Marbach.
Durch die steilen Weinhänge, schlängelt sich der Weg des Neckars weiter durch die Naturschutzgebiete Altneckar und Pleidelsheimer Wiesental Richtung Heilbronn. Vorbei an Burgen und Schlösser wartet bei Binau ein besonderes Naturschauspiel auf den Radreisenden: die Binauer Neckarschleife, wo der Neckar auf engstem Raum seine Richtung ändert. Hier beginnt der Odenwald und die Landschaft verändert sich wieder: enge Täler und schroffe Sandsteinfelsen ziehen die Blicke auf sich. Kurz hinter Mannheim vereint sich der Fluss mit dem Rhein. Einen reizvollen Kontrast bilden die Städte Heidelberg, Mannheim bieten einen kontrastreichen Abschluss einer Radreise.
www.neckartalradweg-bw.de